Bestimmte Teile des Autos lassen sich scheinbar nicht verbessern

Die Funktion des Scheibenwischers gehört in diese Riege. Seit seiner Erfindung 1903 durch die US-Amerikanerin Mary Anderson beruht das Prinzip der Scheibenreinigung darauf, eine Gummilippe über das Glas zu ziehen und das Wasser zu entfernen (US-Patent Nr. 743801). Wird das Wischerblatt allerdings beschädigt, sind Schlieren die Folgen. Die Sicht schwindet. „Förmlich Gift für den Scheibenwischer ist es, ihn als Eiskratzer einzusetzen“, warnt Eberhard Lang von TÜV SÜD. Deshalb sollten Autofahrer nach frostigen Nächten vor dem Start die Windschutzscheibe vollständig von Eis und Eisresten befreien.

Aber auch normaler Verschleiß macht den feinen, inzwischen auf Bruchteilen von Millimetern geschnittenen Wischerblättern zu schaffen. Schon kleinste Scharten hinterlassen im Wischerfeld Streifen. Die behindern die Sicht. Zwar stellen verschlissene Wischergummis bei der gesetzlich vorgeschriebenen Hauptuntersuchung (HU) nur einen geringen Mangel dar. Mithin steht der Prüfplakette nichts entgegen. „Gleichwohl sind sie ein Risiko für die Verkehrssicherheit, denn Schlieren und Verschmutzungen auf der Windschutzscheibe verschlechtern vor allem bei Nässe die Sicht und erhöhen bei Dunkelheit die Blendung durch entgegenkommende Fahrzeuge“, gibt der TÜV SÜD-Fachmann zu bedenken. Im schlimmsten Fall wird die Autofahrt sekundenlang zu einem Blindflug.

Einen Austausch kann man in den meisten Fällen wohl in Eigenregie vornehmen. Der Zubehörhandel hält für die gängigen Fahrzeugtypen entsprechenden Ersatz bereit. „Dabei sollte man allerdings auf den genauen Typ achten“, empfiehlt Lang und erfahrungsgemäß sind die Produkte namhafter Anbieter auf Dauer die bessere Wahl gegenüber Discountangeboten. „Doch bevor man zum Portemonnaie greift, sollte man einen weichen und feuchten Lappen in die Hand nehmen“, empfiehlt der TÜV SÜD-Fachmann und „damit die Wischerlippen reinigen“. Das kann schon die alten Sichtverhältnisse wiederherstellen.

Gift für zarte Wischerlippen sind vermeintliche Hausmittelchen und Spartipps wie Brennspiritus als Wischwasser- und Frostschutzlösung. „Damit erzielt man keine ausreichende Reinigungswirkung und die Wischgummis verspröden“, schildert Lang seine Erfahrungen. Besser sei es, fertige oder konzentrierte Frostschutz- und Reinigungsflüssigkeiten zu verwenden. Und noch einen Tipp hält der TÜV SÜD-Fachmann parat: „Wenn man die Wischerarme zum Eiskratzen oder Reinigen abgeklappt hat, sollte man sie anschließend behutsam wieder auf die Scheibe setzen, sonst können sich die Metallbügel der Wischerblätter verbiegen und der Anpressdruck ist nicht mehr auf ganzer Länge der Wischlippe gleich.“ Die Folgen sind Schlieren oder ein Rubbeln der Scheibenwischer.